Bourdieu
erläutert in seinem Text den Kapitalbegriff.
Kapital sei als akkumulierte Arbeit – in Form von Material oder in verinnerlichter, inkorporierter Form – und stelle ein grundlegendes Prinzip der inneren Regelmäßigkeiten der sozialen Welt dar.
Kapital sei als akkumulierte Arbeit – in Form von Material oder in verinnerlichter, inkorporierter Form – und stelle ein grundlegendes Prinzip der inneren Regelmäßigkeiten der sozialen Welt dar.
Es kann auf verschiedene
Arten auftreten: ökonomisches Kapital, kulturelles Kapital und soziales
Kapital.
Das kulturelle Kapital unterteilt er
wiederum in 3 Formen:
INKORPORIERT
|
OBJEKTIVIERT
|
INSTITUTIONALISIERT
|
= Dauerhafte Dispositionen des Organismus
- Bildungskapital: setzt einen Verinnerlichungsprozess voraus; kostet
Zeit, die vom Investor persönlich investiert werden muss
- Besitztum, das zu einem festen Bestandteil der Person geworden ist;
kann nicht durch Kauf, Schenkung o.ä. kurzfristig weitergegeben werden, nur
langfristig und im Verborgenen durch soziale Vererbung
- Nutzung/Ausbeutung für Eigner ökonomischen oder sozialen Kapitals
problematisch
-
Kann sich völlig unbewusst vollziehen; bleibt immer von den Umständen
seiner ersten Aneignung geprägt
-Basis für materielle und symbolische Profite
|
= Kulturelle Güter, Bilder, Bücher, Lexika, Instrumente oder Maschinen, in denen bestimmte Theorien und deren Kritiken, Problematiken usw. Spuren hinterlassen oder sich verwirklicht haben
- Autonomes und kohärentes Ganzes, das seinen eigenen Gesetzen gehorcht,
die dem individuellen Willen entzogen sind
- Produkt historischen Handelns
- Kann als materiell und symbolisch aktives und handelndes Kapital nur
fortbestehen, wenn es von Handelnden angeeignet und in Auseinandersetzungen
(in Kunst, Wissenschaft usw.) als Waffe und Einsatz verwendet wird
|
= Objektivation, die gesondert behandelt werden muss, da sie dem kulturellen Kapital, das sie garantieren soll, einmalige Eigenschaften verleiht
- Objektivierung von inkorporiertem Kulturkapital in Form von schulischen/akademischen
Titeln
- Zeugnis für eine kulturelle Kompetenz, das seinem Inhaber einen
dauerhaften und rechtlich garantierten konventionellen Wert überträgt
- Geltung relativ unabhängig von der Person seines Trägers und von dem
kulturellen Kapital, das dieser tatsächlich zu einem gegebenen Zeitpunkt
besitzt
|
Literatur:
Bourdieu, Pierre: „Ökonomisches Kapital – Kulturelles Kapital – Soziales Kapital“, in: ders., Die verborgenen Mechanismen der Macht, Hamburg: VSA-Verlag 2005, S. 49-79.
Bourdieu, Pierre: „Ökonomisches Kapital – Kulturelles Kapital – Soziales Kapital“, in: ders., Die verborgenen Mechanismen der Macht, Hamburg: VSA-Verlag 2005, S. 49-79.