Psychoanalyse: beschäftigt sich mit der Aufklärung
und der Beseitigung sog. nervöser Störungen; Grundlage: Annahmen über das
menschliche Triebleben der Seele
Libidotheorie: Unterscheidung zwischen Selbsterhaltungs- bzw. Ich-Trieben und Sexualtrieben („Libido“= sexuelles Verlangen)
- Neurosen: spezifische Erkrankungen der Sexualfunktion (Quantität der Libido und Möglichkeit, sie zu befriedigen und durch Befriedigung abzuführen, entscheidend)
- zu Beginn der individuellen Entwicklung ist alle Libido an die eigene Person geknüpft, erst später fließt sie auf äußere Objekte über (-> Fortschritt vom Narzissmus zur Objektliebe), ein Teil bleibt jedoch immer beim Ich; Objektlibido kann sich wieder in Ich-Libido umsetzen (Beweglichkeit wesentlich für Gesundheit einer Person)
- Narzissmus (=Eigenliebe) der Menschheit hat 3 schwere Kränkungen erfahren: kosmologisch, biologisch und psychologisch
Psychologische Kränkung:
- Mensch fühlt sich souverän in seiner eigenen Seele (-> Aufsichtsorgan überwacht Regungen und Handlungen, die bei Bedarf gehemmt und zurückgezogen werden)
- Bewusstsein informiert das Ich über alle wichtigen Vorgänge in der Seele
- bei Neurosen: das Ich fühlt sich unbehaglich, stößt auf Grenzen seiner Macht im Seelenleben, auf Gedanken, von denen es nicht weiß, woher sie kommen, und kann sie nicht abwehrenUrsache: ein Teil des eigenen Seelenlebens (Sexualtriebe) hat sich der Kenntnis des Ichs und seinem Willen entzogen, um sich Unterdrückung zu entziehen -> Ersatzbefriedigung
- Ich hält „seelisch“ für „bewusst“ (vertraut darauf, dass alles Wichtige gemeldet wird, was nicht gemeldet wird hält es für nicht existent), aber:
Seelisches ≠ Bewusstes, Nachrichten an Bewusstsein immer unvollständig und oft unzuverlässig, in manchen Fällen – z.B. Triebkonflikt – gar keine
-> Triebleben der Sexualität ist nicht
voll zu bändigen;
seelische Vorgänge an sich sind unbewusst und nur durch eine unvollständige und unzuverlässige Wahrnehmung dem Ich zugänglich und ihm unterworfen
seelische Vorgänge an sich sind unbewusst und nur durch eine unvollständige und unzuverlässige Wahrnehmung dem Ich zugänglich und ihm unterworfen
-> Ich ist nicht Herr in seinem eigenen
Haus
Literatur:
Freud, Siegmund: "Eine Schwierigkeit der Psychoanalyse“. In: Anna Freud (Hg.): Sigm. Freud. Gesammelte Werke. S. Fischer Verlag, Frankfurt 1947, S. 3-12.
Freud, Siegmund: "Eine Schwierigkeit der Psychoanalyse“. In: Anna Freud (Hg.): Sigm. Freud. Gesammelte Werke. S. Fischer Verlag, Frankfurt 1947, S. 3-12.
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